Dein Fernseher lügt! - Drehbuch
Der Fernseher Poster Dick Arbiter

Dies ist die Geschichte von Senator Dickie Arbiter, seinem Sohn Dickie Junior, deren Tante Helga, Onkel Heinrich, Katze Kitty und einer verruchten Tangobar, deren Besitzer niemand geringerer war als Don „Der Destilator“ Vito.

Wir befinden uns im Chicago Ende der 20er Jahre in der Wahlkampfzentrale des Senators. Dieser führt einen erbitterten Kampf gegen Schwarzbrenner, Schwarzafrikaner, Schwarzfahrer, schwarze Witwen und ähnliches Gesindel. Erst kürzlich konnte er einen größeren Erfolg verbuchen, indem er den Kopf einer Schwarzbrennerbande, Don Vito, endgültig hinter Gitter brachte. Dieser wurde jedoch aufgrund guter Führung und dem Versprechen „clean“ zu bleiben vorzeitig entlassen. (Szenen: Don Vito)
Doch in diesem Moment war der Mafiapate nicht die größte Sorge des Senators. Kürzlich erst hatte er im Zimmer von Dickie Junior einen sündhaft teuren Nerzmantel entdeckt. Erstens wollte er wissen, für wen sein Sohn diesen Mantel gekauft hatte und zweitens mit welchem Geld! Um diesen Vorgängen auf den Grund zu gehen, hatte Senator Arbiter im größten Elektrofachhandel der Stadt einen FERNSEHER engagiert. Dieser lieferte einmal wöchentlich seinen Geheimbericht im Büro des Senators ab und verlies selbiges mit neuen Instruktionen. Diese Berichte bestätigten die schlimmsten Befürchtungen des Senators. Sein Sohn schien wirklich mit Don Vito Geschäfte zu machen, was der breiten Öffentlichkeit bekannt, ihn - den Senator - seinen Sessel im Senat kosten konnte.

Doch lassen sie uns kurz ins Programm des FERNSEHERS zappen. Er hatte sich verpflichtet für den Senator in der Ferne zu sehen. Deshalb wurde er zum Schatten von Dickie Junior. Morgens folgte er ihm von seinem Haus zu seiner Arbeit und abends folgte er ihm von seinem Haus in ein berüchtigtes Etablissement mit dem rotlichtigen Namen „Titty Tango“ – der Star des Hauses war „Dirty Jane – kurz DJ“. Schon am ersten Abend seiner geheimen Mission entdeckte der FERNSEHER wem der Nerzmantel wirklich gehörte und woher das Geld stammte, mit dem Dickie Junior den Fummel bezahlt hatte. Aufgrund einer Raketen-förmigen Tätowierung am linken Unterschenkel war klar, in seiner Freizeit war Dickie Junior niemand geringeres als D-Jane.

Zwischentitel: „Die alte Transe, ohne Scherz, trug ihn selbst, den edlen Nerz!“

Um seine lukrative Einkommensquelle nicht zu verlieren, lieferte der FERNSEHER wöchentlich einen detaillierten, von ihm frei erfundene Berichte über die angeblich hochprozentigen Geschäfte zwischen Don Vito und Dickie Junior. Da die Berichte von Woche zu Woche schmutziger wurden und der Wahltermin näher rückte, stellte der Senator am Abend des 23.Oktober 1929 seinen Sohn zur Rede. (im Zeitraffer sieht man den Senator wild gestikulierend auf den Sohn einreden!)

Mit der Antwort des Sohnes dämmerte es dem Senator, dass dieser Tag nicht nur sein Leben für immer verändern würde. Sohn: „Aber Papi, dein Fernseher lügt!“

Schlagzeile von alter Zeitung (Black Thursday – stock market crash)

Mit einem Sohn, der lieber eine Tochter sein wollte, erlitt der Senator in den prüden Gewässern des erzkonservativen Amerika kläglichen Schiffbruch. Deshalb hatte der einstmalig größte Aktionär Amerikas alle seine Aktien gleich am Tag nach jenem schicksalshaften Gespräch abgestoßen und verließ das Land, per Luftweg, für immer. Dickie Junior hingegen machte seine geheime Leidenschaft zum Beruf und sorgte unter dem Namen ‚Marylin Monroe’ nicht nur in Hollywood für Furore. Er wurde das Opfer eines Mordkomplotts als er drohte seine wahre Identität nach der Affäre mit J.F.K. zu offenbaren. Der Mann dessen Aktien als einziger stiegen war der FERNSEHER. Er hatte das Land an jenem schicksalhaften Abend ebenfalls verlassen und wurde zum letzten Mal kurze Zeit später auf den Bahamas gesehen(Schwarzer Donnerstag 24.Oktober 1929).

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